Diese Seite übersetzen in:
KONTAKT
Telefon
Kontakt
FERI (Luxembourg) S.A.

T +352 270448-0
F +352 270448-729
info@feri.lu


18, Boulevard de la Foire
L-1528 Luxembourg

Kontaktformular
Bitte akzeptieren Sie die Marketing-Cookies hier, um das Formular zu sehen.
Telefon KONTAKT
Kontakt KONTAKT
Login
Sprache
FERI (Luxembourg) S.A.

+352 270448-0
+352 270448-729
info@feri.lu


L-1528 Luxembourg
18, Boulevard de la Foire

Kontaktformular
Bitte akzeptieren Sie die Marketing-Cookies hier, um das Formular zu sehen.
Diese Seite übersetzen in:
Zu FERI in:

Markets Update März 2025 - Droht ein nachhaltiger Bärenmarkt? Klare Antwort: Nein!

Bad Homburg, 25.03.2025
von Dr. Eduard Baitinger
  • Kursrutsch: An den US-Börsen sind die Kurse zuletzt zwischenzeitlich deutlich gesunken.
  • Konjunkturdelle: Die US-Wirtschaft könnte unter Druck geraten – eine Rezession ist aber nicht in Sicht.
  • Keine Panik: Die Volatilität dürfte hoch bleiben, Investoren sollten aber einen kühlen Kopf bewahren.

Die wichtigen US-Börsen verzeichneten in den vergangenen Wochen deutliche Kursverluste. Der Leitindex S&P 500 hat von seinen vorherigen Höchstständen zeitweise um mehr als 10 Prozent nachgegeben – ein Rückgang, der offiziell als Aktienmarktkorrektur gilt. Diese Entwicklung hat Ängste vor einem anhaltenden Bärenmarkt in den USA geschürt, der andere Aktienmärkte mit nach unten reißen könnte. 

Zwar kämpft der S&P 500 aktuell mit der charttechnisch bedeutsamen 200-Tage-Linie und könnte diese zeitweise auch deutlich unterschreiten. Ein nachhaltiger Bärenmarkt ist aber nicht zu erwarten. Die Finanzgeschichte zeigt uns, welche makroökonomischen Faktoren zu einem nachhaltigen Börsenabschwung führen. In der Regel sind es zwei zentrale Auslöser: entweder eine echte (harte) Rezession, die zu einem Einbruch der Unternehmensgewinne führt, oder ein Inflationsschock, der einen starken Zinsanstieg nach sich zieht und damit die Bewertungen der Unternehmen belastet. 

Angesichts der Verunsicherung, die Trumps erratische Politik ausgelöst hat, dürfte die US-Wirtschaft dieses und möglicherweise auch nächstes Quartal kaum wachsen. Sie bleibt jedoch weit entfernt von einer echten Rezession. Es fehlen die klaren makroökonomischen Ungleichgewichte, die diese Konjunkturdelle zu einer Rezession werden lassen können.

Auch das Szenario eines harten Inflationsschocks erscheint auf absehbare Zeit wenig plausibel. Der wichtigste Inflationstreiber – der Ölpreis – notiert derzeit in der Nähe eines Mehrjahrestiefs. Selbst im Falle geopolitischer Eskalationen könnte die Organisation erdölexportierender Länder mit ihren Partnern (OPEC+) schnell reagieren. Sie hat in den vergangenen Jahren bedeutende Reservekapazitäten aufgebaut und wäre somit in der Lage, eventuelle Angebotsschocks abzufedern.

Es gibt jedoch einen dritten Typus von Bärenmärkten, der empirisch selten vorkommt. Er hat keinen klaren makroökonomischen Auslöser, sondern entwickelt sich gewissermaßen aus sich selbst heraus. Das beste Beispiel hierfür ist die mehrjährige Baisse nach dem Platzen der Dotcom-Blase im März 2000. Damals folgte auf die extrem hohen Bewertungen nicht das erhoffte Gewinnwachstum, was schließlich in einem nachhaltigen Bärenmarkt mündete. Angesichts der aktuell hohen Bewertungen der US-Börsen wäre dieses Szenario sogar das wahrscheinlichere. Allerdings sind die Bewertungen der US-Technologieunternehmen – der Haupttreiber hinter den US-Börsen – zwar hoch, insgesamt aber nicht vergleichbar mit den Exzessen um die Jahrtausendwende. Zudem sind die Bewertungsniveaus zuletzt moderat gesunken.

Zusammenfassend sollten Investoren einen kühlen Kopf bewahren und sich nicht von der schlechten Stimmung an den Märkten anstecken lassen. Weder das makroökonomische Umfeld noch die Bewertungen sprechen derzeit für einen nachhaltigen Bärenmarkt. Allerdings dürfte die hohe Volatilität mittelfristig anhalten, da die US-Märkte trotz erster Korrekturen immer noch hoch bewertet sind und damit stark von den Launen der Investoren abhängen.


Über Dr. Eduard Baitinger

Dr. Eduard Baitinger ist seit 2015 Leiter Asset Allocation der FERI AG. Unter der Gesamtverantwortung des CIO der FERI Gruppe, Dr. Marcel V. Lähn, ist Dr. Baitinger für die quantitative Asset Allocation im CIO Office und diverse Publikationen zur Einschätzung der internationalen Finanzmärkte verantwortlich.

Vor seiner Tätigkeit bei FERI war Dr. Baitinger wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bremen und Finanzanalyst bei einem Asset Manager. 2010 schloss er sein Studium an der Universität Bremen, begleitet von einem Auslandsaufenthalt in New York, als Diplom Ökonom ab. 2014 promovierte Eduard Baitinger mit Auszeichnung über neue Ansätze für das quantitative Asset Management. Dr. Baitinger publiziert regelmäßig in akademischen Fachzeitschriften und fungiert als akademischer Gutachter.

Über FERI

Die FERI Gruppe mit Hauptsitz in Bad Homburg wurde 1987 gegründet und hat sich zu einem der führenden Multi Asset-Investmenthäuser im deutschsprachigen Raum entwickelt. Für institutionelle Investoren, Familienvermögen und Stiftungen bietet FERI maßgeschneiderte Lösungen in den Geschäftsfeldern:

Das 2016 gegründete FERI Cognitive Finance Institute agiert innerhalb der FERI Gruppe als strategisches Forschungszentrum und kreative Denkfabrik, mit klarem Fokus auf innovative Analysen und Methodenentwicklung für langfristige Aspekte von Wirtschafts- und Kapitalmarktforschung.

Derzeit betreut FERI zusammen mit MLP ein Vermögen von ca. 61 Mrd. Euro, darunter rd. 18 Mrd. Euro Alternative Investments. Die FERI Gruppe unterhält neben dem Hauptsitz in Bad Homburg weitere Standorte in Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München, Luxemburg, Wien und Zürich.



Pressekontakt

Marcel Renné

Vorsitzender des Vorstandes & CEO

Rathausplatz 8-10

61348 Bad Homburg

Dr. Eduard Baitinger