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Die globalen Börsen konnten die Turbulenzen der letzten Wochen schnell überwinden und notieren vielfach in der Nähe ihrer Jahreshöchststände. Ein entscheidender Faktor für die Stabilisierung ist wieder einmal der Hype um Künstliche Intelligenz (KI). Allein Nvidia hat in den letzten Wochen einen dreistelligen Milliardenbetrag an Marktkapitalisierung hinzugewonnen. Diese enorme Wertsteigerung bei einem der weltweit führenden Unternehmen in der Halbleiterindustrie und Technologiebranche zeigt eindrucksvoll, wie die massiven KI-Investitionen die internationalen Börsen stützen. Da die großen Tech-Konzerne, die hinter diesen Investitionen stehen, über immense finanzielle Mittel verfügen, könnten sie den KI-Boom noch weiter befeuern.
Dennoch steht die Erholung insgesamt auf einem unsicheren Fundament, da wichtige Marktsignale den Börsenaufschwung nicht bestätigen und Rezessionsrisiken anzeigen. So zeigen defensive Aktienmarktsegmente eine relative Stärke gegenüber ihren zyklischen Pendants. Ein ähnliches Muster ist auch an den Rohstoffbörsen zu beobachten. Zyklische Rohstoffe, wie Rohöl und das wichtige Industriemetall Kupfer, befinden sich in einem mittelfristigen Abwärtstrend, während der defensive Rohstoff Gold zuletzt regelmäßig neue Allzeithochs vermelden kann. Darüber hinaus könnte die Freude über die aggressive Zinssenkungspolitik der Fed verfrüht sein. Denn historisch betrachtet gehen häufige Zinssenkungen innerhalb kurzer Zeiträume oft mit einer US-Rezession einher. Daher bleibt das Risiko eines wirtschaftlichen Abschwungs bestehen, was professionelle Investoren zu einer vorsichtigen Anlagestrategie veranlassen sollte.
Nicht ausgeschlossen ist jedoch auch weiterhin, dass der US-Wirtschaft eine „sanfte Landung“ gelingt. Sollte der Abschwung in den nächsten Quartalen ausbleiben, könnten die aggressiven Zinssenkungen mit zeitlicher Verzögerung wirken und der Realwirtschaft den nötigen Spielraum geben, um sich zu erholen. Zwar ist die Wahrscheinlichkeit für solch eine günstige Entwicklung im Moment nicht sehr hoch. Dennoch sollte dieses Szenario im Blick behalten werden, da es zumindest dafür sorgen könnte, die Erwartungen an den Börsen hochzuhalten und den aktuellen Aufschwung noch eine Weile zu verlängern.