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Markets Update April 2025 - Amerikas Vertrauenskrise: Trumps Politik erschüttert die USA als sicheren Hafen

Bad Homburg, 24.04.2025
von Dr. Eduard Baitinger
  • Neuer sicherer Hafen: Die politischen Turbulenzen in den USA machen Anleihen und Aktien in Europa attraktiv.
  • Nicht alles verloren: Trotz der erratischen Politik von Donald Trump dürften die USA langfristig ein stabiles Marktumfeld bieten.
  • Krisenindikator: Der stetig steigende Goldpreis zeigt, wie groß der Vertrauensverlust bereits jetzt ist.

Donald Trump hat etwas erreicht, was keinem US-Präsidenten vor ihm gelungen ist – was aber aus gutem Grund auch noch keiner versucht hat. Mit atemberaubender Geschwindigkeit hat er nicht nur internationale Partnerschaften nachhaltig belastet, sondern das Vertrauen der Anleger in den Standort USA und in US-Assets einschneidend beschädigt.

An den Märkten ist daher aktuell ein ungewohntes Muster zu beobachten, was Investoren zu denken geben sollte. Denn im Gegensatz zu früheren Börsenkorrekturen profitiert weder der US-Dollar noch langlaufende US-Staatsanleihen von der Verunsicherung und der gestiegenen Risikoaversion der Anleger. Auch US-Aktien zeigen im Aggregat eine relative Schwäche, vor allem aus der Perspektive der Euro-Anleger.

Dafür hat die eher „langweilige“ Eurozone dank ihrer politischen Stabilität und Verlässlichkeit die Rolle des sicheren Hafens eingenommen. Sowohl der Euro als auch europäische Staatsanleihen steigen in der Gunst der Anleger, europäische Aktien profitieren ebenfalls von dieser Entwicklung. Die Botschaft der Märkte an Donald Trump ist klar und sollte ernstgenommen werden: Das Vertrauen in US-Anlagen sinkt.

Auch Trump dürfte zur Vernunft kommen – die Frage ist, wann

Beschleunigt wurde dieser Vertrauensentzug, nachdem Trump immer schärfer gegen US-Notenbankchef Jerome Powell schoss und sogar dessen Entlassung ins Spiel brachte. Ein Schritt, der nicht nur rechtlich äußerst umstritten wäre, sondern das Vertrauen in die politische Unabhängigkeit der Fed endgültig zerstören und zu gravierenden Marktturbulenzen führen würde.

Dabei haben sowohl US-Börsen als auch US-Staatsanleihen in den letzten Jahrzehnten massiv von globalen Kapitalzuflüssen profitiert und damit auch für Vermögenszuwächse bei den privaten Haushalten gesorgt. Letztlich dürfte auch Trump früher oder später zu der Erkenntnis gelangen, dass die Vereinigten Staaten auf globale Kapitalströme angewiesen sind und daher ein verlässliches, investorenfreundliches Umfeld bewahren müssen. Offen bleibt jedoch, wie viel politisches und wirtschaftliches Porzellan er auf dem Weg zu dieser Einsicht noch zerschlägt.

Der Goldpreis als Indikator für Unsicherheit an den Märkten

Dass die Finanzmärkte der Lage kritisch gegenüberstehen, zeigt auch die anhaltende Stärke des Goldpreises. Sie lässt sich als ein Votum gegen den US-Dollar interpretieren. Denn der Goldpreis ist derzeit weniger durch klassische Fundamentaldaten wie Realzinsen oder ETF-Nachfrage erklärbar – beides bietet aktuell keine überzeugenden Impulse für steigende Kurse. Vielmehr spiegelt die Entwicklung eine tiefergehende Verunsicherung der Marktteilnehmer wider.

Der Vertrauensentzug in den US-Dollar sowie strategische Goldkäufe der Notenbanken im Zuge einer fortschreitenden Abkehr ihrer Reserven vom Dollar deuten auf strukturelle Verschiebungen hin. Historisch betrachtet bildet ein Umfeld aus politischer Instabilität, hoher Risikoaversion aufgrund von Verunsicherung und Zweifeln an der Nachhaltigkeit fiskalischer Haushalte (siehe USA) einen fruchtbaren Boden für steigende Goldpreise. Genau diese Faktoren wirken aktuell – und solange sie bestehen, dürfte Gold auch trotz des Gegenwinds durch traditionelle Preisfaktoren Unterstützung finden.


Über Dr. Eduard Baitinger

Dr. Eduard Baitinger ist seit 2015 Leiter Asset Allocation der FERI AG. Unter der Gesamtverantwortung des CIO der FERI Gruppe, Dr. Marcel V. Lähn, ist Dr. Baitinger für die quantitative Asset Allocation im CIO Office und diverse Publikationen zur Einschätzung der internationalen Finanzmärkte verantwortlich.

Vor seiner Tätigkeit bei FERI war Dr. Baitinger wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bremen und Finanzanalyst bei einem Asset Manager. 2010 schloss er sein Studium an der Universität Bremen, begleitet von einem Auslandsaufenthalt in New York, als Diplom Ökonom ab. 2014 promovierte Eduard Baitinger mit Auszeichnung über neue Ansätze für das quantitative Asset Management. Dr. Baitinger publiziert regelmäßig in akademischen Fachzeitschriften und fungiert als akademischer Gutachter.

Über FERI

Die FERI Gruppe mit Hauptsitz in Bad Homburg wurde 1987 gegründet und hat sich zu einem der führenden Multi Asset-Investmenthäuser im deutschsprachigen Raum entwickelt. Für institutionelle Investoren, Familienvermögen und Stiftungen bietet FERI maßgeschneiderte Lösungen in den Geschäftsfeldern:

Das 2016 gegründete FERI Cognitive Finance Institute agiert innerhalb der FERI Gruppe als strategisches Forschungszentrum und kreative Denkfabrik, mit klarem Fokus auf innovative Analysen und Methodenentwicklung für langfristige Aspekte von Wirtschafts- und Kapitalmarktforschung.

Derzeit betreut FERI zusammen mit MLP ein Vermögen von 63 Mrd. Euro, darunter ca. 18 Mrd. Euro Alternative Investments. Die FERI Gruppe unterhält neben dem Hauptsitz in Bad Homburg weitere Standorte in Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München, Luxemburg, Wien und Zürich.



Pressekontakt

Marcel Renné

Vorsitzender des Vorstandes & CEO

Rathausplatz 8-10

61348 Bad Homburg

Dr. Eduard Baitinger